Wie Wanderarbeiter*innen ausgebeutet werden

Ob Spargel, Pflege oder Logistik – Wie Wanderarbeiter*innen ausgebeutet werden, wie sie sich dagegen wehren und wie wir gemeinsam kämpfen können.
Lesung und Diskussion

So, 12.11.23 im Bürgerzentrum Lützel in Koblenz (Brenderweg 17-21) von 12 – ca. 16 Uhr


Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Auf der Veranstaltung werden die Autor*innen Kathrin Birner und Stefan Dietl aus ihrem 2021 erschienen Buch „Die modernen Wanderarbeiter*innen. Arbeitsmigrant*innen im Kampf um ihre Rechte“ lesen und anschließend mit verschiedenen Vertreter*innen von Gewerkschaften und Vereinen, u.a. vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen e.V. und der FAU (Freie Arbeiter*innen Union) Koblenz sowie allen  Teilnehmenden verschiedene Aspekte der europäischen Arbeitsmigration diskutieren. „Im Fokus werden dabei Fragen nach Beratungsmöglichkeiten für Wanderarbeiter*innen stehen, außerdem danach, wie Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Politik und Gewerkschaften Arbeitskämpfe von Wanderarbeiter*innen unterstützen können und wie grundsätzlich die prekären Arbeits- und Lebensverhältnisse politisch umgestaltet werden können“, so Loriana Metzger, Erste Sprecherin von DIE LINKE. Stadtverband Koblenz, die durch die Veranstaltung moderierend führen wird.

Mit „Wanderarbeiter*innen“ werden Arbeitsmigrant*innen bezeichnet, die für eine begrenzte Zeit, meist für einige Wochen oder Monate, nach Deutschland kommen, um hier bspw. in der Fleischindustrie, Pflege, Landwirtschaft oder der Transport- und Logistikbranche zu arbeiten und die dann wieder in ihr Heimatland, z.B. Polen, Bulgarien, Rumänien usw. zurückkehren. Dass sich Wanderarbeiter*innen selbst organisieren und für ihre Rechte kämpfen, zeigte zuletzt der Hungerstreik der LKW-Fahrer an der Raststätte Gräfenhausen im September. Doch es ändere sich politisch kaum etwas, so Metzgers weitere Ausführungen,
„da es sich nicht um Einzelfälle handelt. Die Ausbeutung und menschenunwürdige Behandlung von Wanderarbeiter*innen hat System und hängt eng mit der europäischen Migrationspolitik sowie der deutschen Wirtschaftspolitik zusammen – dies zeigt das Buch von Stefan Dietl und Katrin Birner eindrücklich“. Die Veranstalter*innen freuen sich über eine anregende Lesung und Diskussion bei Kaffee, Tee und Kuchen für alle.

Gewerkschaftliche Erstberatung

Du hast Probleme auf der Arbeit? Du bekommst deinen Lohn nicht? Du hast Fragen zu deinem Arbeitsvertrag oder möchtest dich mit deinen Kolleg*innen organisieren?

Komm zur gewerkschaftlichen Beratung!

Wo? Projektladen, Rathauspassage 9, 56045 Koblenz

Fragen und Terminanfragen an: fauko-kontakt@fau.org

 

Gewerkschaftliche Beratung

Die FAU Koblenz bietet für Mitglieder und Nicht-Mitglieder gewerkschaftliche Beratungen an. Wir beraten Einzelpersonen und Gruppen.

Eine Anmeldung via Mail wäre hilfreich, fauko-kontakt@fau.org

Bei Bedarf lässt sich aber auch eine telefonische Beratung einrichten. Gewerkschaftliche Beratung bedeutet für uns, dass wir euch bei euren arbeitsspezifischen Problemen beraten. Das heißt, wir versorgen euch mit Informationen über den rechtlichen Rahmen hinaus und entwickeln gemeinsam mit euch individuelle oder kollektive Handlungsperspektiven. Wir bieten keine Rechtsberatung an.

Zur Sprechstunde kannst du mitbringen:

  • den Arbeitsvertrag bzw. die Arbeitsvertraege
  • ggf. Abmahnungen, Kuendigungen etc.
  • deine Stundenzettel und/oder Schichtplaene
  • Gerne auch einen ausgefüllten Mitgliedsantrag

Alle Informationen werden vertraulich behandelt. Sie werden nur mit deiner Zustimmung innerhalb des Syndikats zugänglich gemacht.

Organizing for Power!

Zu unseren Aufgaben gehört es, Menschen zu unterstützen, die kollektiv auf ihrer Arbeit aktiv werden wollen. Mit der eher unbekannten Form der Betriebsgruppe versuchen wir gewerkschaftliche Strukturen langfristig aufzubauen und dadurch demokratisches Gegengewicht in der Arbeitswelt zu etablieren. Wie eine Betriebsgruppe funktioniert und wie sie sich vom Betriebsrat untescheidet – erklären wir euch gerne persönlich.

Unsere Mitglieder kennen sich mit den Problemen auf ihrer Arbeit am besten aus. Die Gewerkschaft kann ihnen bei der Organisierung helfen, einen schützenden Solidarrahmen bieten und zu einer dauerhaften Organisation beitragen. Sie hilft auch dabei, die Situation in der Branche, im lokalen Umfeld und die allgemeine juristische Lage zu berücksichtigen.

Wir wollen starke Betriebsgruppen, Zusammenschlüsse von Kolleg_innen, die eine Betriebsöffentlichkeit herstellen. FAU-Betriebsgruppen sollten daher für alle Kolleg_innengruppen offen sein und die Belegschaft – auch Nicht-Mitglieder – bestmöglich einbeziehen. Die Entwicklung dieser betrieblichen Gegenkultur betrachten wir als Voraussetzung dafür, die gegebenen Arbeitshierarchien überwinden zu können.

Ein zentraler Baustein ist die Selbstbildung. Über die FAU könnt ihr Euch kostenfrei weiterbilden. In unregelmäßigen Abständen finden bei uns Workshops statt. Als Mitglied der FAU kannst du dich im Bereich Organizer*in weiterbilden – natürlich komplett kostenfrei.

Auf Anfrage halten wir Workshops auch überall dort ab, wo es gebraucht wird – ob in einer anderen Stadt, für Betriebsgruppen im Arbeitskampf oder Community-Gruppen.

Schreibt uns bei Interesse: fauko-kontakt@fau.org

Gemeinsam sind wir stark!

Die FAU ist ein Solidarverband des sozialen Kampfes und der gegenseitigen Hilfe. Wir arbeiten ehrenamtlich, niemand bei uns wird für seine Arbeit bezahlt. Alles Geld geht in Infrastruktur und die laufenden Kämpfe. Wir begleiten Euch gerne auch bei den größeren Konflikten. Darin sind wir auch sehr erfolgreich. Wenn wir uns für Euch einsetzen und eure Konflikte aufnehmen, erwarten wir aber natürlich auch, dass Ihr hinter uns stehen und Eure Solidarität mit einer Mitgliedschaft klar macht.