Solidaritätskampagne für antirassistische Gefangenengewerkschaften!

ACHTUNG: Die Kampagne ist bereits beendet.

Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus

Die antirassistischen Massenproteste der letzten Monate haben mal wieder eins gezeigt: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, außer durch massiven Druck von unten. Die direkten Aktionen, Demonstrationen und Besetzungen haben nicht nur erstaunliches erreicht, sie haben auch verändert, was überhaupt denkbar ist: Auf einmal werden rassistische Symbole und Traditionen massiv infrage gestellt und sogar die Abschaffung der Polizei ernsthaft diskutiert – oder in autonomen Zonen einfach schon Mal umgesetzt. Dabei gilt nicht nur in den USA: Die Polizei ist kein Freund und Helfer. Sie ist in der Industrialisierung geschaffen worden, um die Arbeiterschaft zu kontrollieren und den Wohlstand der Reichen zu schützen. Du kannst die Polizei nicht rufen, weil dein Boss dir deinen Lohn nicht auszahlt. Aber sie taucht sofort auf, wenn du dein Gehalt auch nur etwas zu bestimmt einforderst – um deinen Chef vor dir zu schützen. Bei dem aktuellen Streik der rumänischen Erntehelfer:innen in Bornheim konnte man dies Mal wieder beobachten. Hier wie dort ist die Polizei zudem eine rassistische Institution, die die schwächsten aufs Korn nimmt: psychisch Kranke, Obdachlose, Geflüchtete und nicht-weiße Personen werden von ihr regelmäßig misshandelt oder sogar getötet. Die Proteste in den USA, die Kritik, die sie vermitteln, haben ein Handlungsfenster geöffnet – auch für uns. Sie verdienen mehr als symbolische Solidarität. Sie verdienen unsere Dankbarkeit. Deshalb haben wir beschlossen, auch einen materiellen Beitrag zu leisten.

Von der Sklaverei zum Gefängnissystem

Im Zusammenhang mit der Frage, wen wir als antikapitalistische Basisgewerkschaft unterstützen sollten, haben wir Kontakt zu der Gruppe Oakland Abolition & Solidarity aufgenommen (iwocoakland.wordpress.com). Die Gruppe ist aus unserer Schwestergewerkschaft, der IWW, hervorgegangen und ist Teil des Versuches, in den USA eine Gewerkschaftsbewegung für Gefangene zu schaffen. Die USA hat die größte Gefangenenbevölkerung der Welt. Die Mehrheit der Inhaftierten sind Schwarze, die Zwangsarbeit leisten müssen und in industriellem Maßstab ausgebeutet werden. Die Sklaverei hat somit in den USA niemals wirklich aufgehört. Die rassistische Polizei, die schwarze Menschen bereits wegen Nichtigkeiten drangsaliert, ist nur eine Seite des Problems. Das Gefängnissystem ist die andere. Hier setzten Organisationen wie Oakland Abolition & Solidarity und die IWOC-IWW an. Sie unterstützen die Gefangenen materiell und in ihrer Selbstorganisation. Zugleich stellen sie sich gegen Rassismus und Kapitalismus und das Gefängnissystem überhaupt.

Für radikale Gewerkschaften – in Gefängnissen und überall!

Als Syndikalist:innen vertreten wir den Standpunkt, dass Proteste, so beeindruckend sie sein mögen, allein nicht genügen. Ihre Energien können vielmehr verpuffen oder von Stellvertreter:innen gekapert werden, wenn ihnen keine kontinuierliche Organisationsarbeit gegenüber steht. Hierbei geht es uns nicht einfach um den abgedroschenen Appell, sich zu organisieren. Es geht vielmehr darum, nicht nur die spektakulären Aktionen, sondern die langwierige Arbeit überhaupt wahrzunehmen, die von Organisationen wie Oakland Abolition & Solidarity geleistet wird. Selbst die aktuellen Proteste sind nicht aus dem Nichts gekommen. Sie beruhen auf der Vorarbeit und den Erfahrungen zahlreicher Basisgruppen der Black-Lives-Matter-Bewegung und einer langen Geschichte antirassistischer und abolitionistischer Kämpfe. Mit unserer Aktion wollen wir auch diese Seite des Kampfes gegen Rassismus und Ausbeutung sichtbar machen. Zugleich hoffen wir, jene zu unterstützen, die heute noch an Protesten teilnehmen, sich aber vielleicht schon morgen in den Fängen des Gefängnissystems wiederfinden. Und nicht zuletzt bekräftigen wir unseren Willen, auch vor Ort gegen ein rassistisches Ausbeutungssystem zu kämpfen, wie es in Bornheim oder zuletzt auch bei dem Schlachtbetrieb Tönnies immer wieder seine hässliche Fratze zeigt.

Du kannst zu unserer Aktion beitragen, indem du mit dem Verwendungszweck “BLM” an folgendes Konto spendest:

Allgemeines Syndikat Koblenz
IBAN: DE53 5776 1591 2900 0581 00
BIC: GENODED1BNA

Oder als Spende via PayPal:

Alle Spenden, die wir erhalten, werden an Oakland Abolition & Solidarity weitergegeben.

Als kleine zusätzliche Motivation haben wir uns ein “Dankeschön” überlegt und ein Set thematisch passender Buttons erstellt. Diese verschicken wir per Post, wenn du uns zusätzlich zu deiner Spende eine kurze Mail (fauko-kontakt@fau.org) mit Name und Adresse schickst. Wir heben die Daten natürlich nicht auf.

Das Ganze ist gestaffelt, u.a. weil sich der Versand unter einer gewissen Summe nicht lohnt.

– Ab einer Spende von 10 Euro schenken wir dir einen Button nach Wahl.

– Ab 15 gibt’s zwei.

– Und ab 30 Euro das ganze Set!

– Bei 60 oder mehr legen wir dazu noch 4 Buttons mit einem Wunschmotiv drauf! Natürlich in einem gewissen, auszuhandelnden Rahmen, am besten vorher nachfragen ;)

Alles gilt nur solange der Vorrat reicht, es kann daher sein, dass du einen zufälligen Button erhälst!

Wenn wir nichts versenden müssen, weil du uns zufällig in Koblenz über den Weg läufst, fallen die Begrenzungen natürlich weg und du kannst spenden was du willst und dich trotzdem frei aus der Box bedienen!

[ssba]