Erschienen als Teil unseres Aufrufs zur Fridays For Future Demonstration im September 2019
Lasst uns gemeinsam das Klima retten!
Der menschgemachte Klimawandel ist im Begriff die Lebensbedingungen der Menschheit massiv zu beeinträchtigen. Es ist höchste Zeit die Treibhausgasemissionen drastisch zu senken. Das heißt die Verbrennung fossiler Energieträger schnellstmöglich zu reduzieren, beziehungsweise ganz einzustellen.
Neben der Energiewirtschaft ist in Deutschland auch der Verkehr für einen großen Teil des Treibhausgasausstoßes in die Atmosphäre verantwortlich. Naheliegende Gegenmaßnahmen wie ein fahrscheinloser ÖPNV, bessere Fahrradwege oder eine konsequente Energiewende wären ohne weiteres auf kommunaler Ebene möglich.
Absage an individualistische Lösungsvorschläge
Ein individuell nachhaltiger Lebensstil kann einen kleinen Teil zur Lösung beitragen, aber um wirklich eine Änderung herbeizuführen, braucht es gesamtgesellschaftliche Lösungsansätze. In einer Gesellschaft, in der klimaschädliches Verhalten normal ist, ist ein Appell ans schlechte Gewissen jedes und jeder Einzelnen keine Lösung.
Im Gegenteil: In einer kapitalistischen Gesellschaft nachhaltiger leben zu wollen, erfordert einen großen Aufwand. Die Forderung, zunächst auf individueller Ebene fehlerfrei zu sein, und erst anschließend das große Ganze ins Visier zu nehmen, wird widerständiges Potential deshalb eher zerstören als schaffen.
Individuelle Verantwortung und gesellschaftlicher Wandel müssen zusammengedacht werden. Ansonsten wird Nachhaltigkeit zu einem Luxusprodukt für die, die es sich leisten können.
Daneben ist der tatsächliche Einfluss des individuellen Kauf- und Konsumverhaltens begrenzt. Ein Großteil der Treibhausgas-Emissionen wird von wenigen Konzernen verursacht. Auch die können wiederum nicht einfach machen, was sie wollen, sondern sind gezwungen Profite zu erwirtschaften.
Antikapitalismus
Das kapitalistische Wirtschaftssystem mit seinem Zwang zum ständigen Wachstum und der Unterordnung menschlicher Bedürfnisse unter Profitinteressen, ist mit einem nachhaltigen Klimaschutz nicht vereinbar.
Mittel- bis langfristig muss das Ziel deshalb ein Wirtschaftssystem sein, indem die Menschen selbst und in freier Vereinbarung darüber entscheiden, was sie wie produzieren. Dezentral, basisdemokratisch von unten nach oben organisiert und ohne Privateigentum an Produktionsmitteln.
Darüber hinaus möchten wir aber davor warnen, zu viele Hoffnungen in Regierungen, Parteien oder hierarschich organisierte NGOs zu setzen. Wenn wir wirkliche Veränderungen herbeiführen wollen, müssen wir es selbst tun.
Die Vergangenheit zeigt, dass zentralistische Organisationen Proteste kanalisieren und für den Status Quo ungefährlich machen. Frustration ist die Folge. Wir setzen stattdessen darauf, uns selbst zu organisieren, verschiedene Menschen zusammenzubringen und dauerhafte Strukturen aufzubauen, in denen wir gemeinsam die Macht über unser Leben zurückerobern.
Das Allgemeine Syndikat Koblenz (Freie ArbeiterInnen-Union) stellt als Basisgewerkschaft eine solche Struktur dar und beschränkt sich dabei nicht auf klassische Kämpfe im Betrieb, sondern hat den Anspruch alle Bereiche des Lebens abzudecken, in denen wir für ein besseres Morgen kämpfen.
Deshalb: Organisieren wir uns! Schließen wir uns zusammen in der Schule, am Arbeitsplatz und im Viertel!