Ausflug am 12.07.2020 zum Niederwalddenkmal

Wenn vom Sozialismus gesprochen wird, dann geht es meist um materielle Angelegenheiten, um Lohn oder Produktionsmittel, wie Maschinen, Werkzeuge, Land, die wir vergesellschaften, also von einem privaten in ein gemeinschaftliches Gut umwandeln wollen. Doch wie sieht es mit dem sogenannten „kulturellen Erbe“ aus, mit den großen Kunstschätzen und Monumenten aus der Vergangenheit? Können wir als Arbeiter:innen sie uns aneignen wie einen Traktor? Oder müssen wir den ganzen alten Kram loswerden, wie die Denkmäler von Sklavenhändlern und Südstaatensoldaten, die aktuell etwa in den USA vom Sockel geholt werden, weil dieses Erbe für nichts anderes als für Herrschaft und Ausbeutung steht?

Für eine Basisgewerkschaft, die im Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal angesiedelt ist, einem traditionell gegen Frankreich gerichteten Erinnerungsort des deutschen Nationalismus, scheinen diese Fragen besonders wichtig zu sein. Aus dieser Problemlage heraus haben wir beschlossen, uns kritisch mit dem uns umgebenden Kulturerbe zu befassen und Möglichkeiten zu erkunden, wie man mit ihm umgehen kann. Am Sonntag, den 12. Juli erfolgte unsere erste Intervention: Die Sprengung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim, eines antifranzösischen Denkmals, dass den preußischen Sieg über Frankreich, Militarismus und den deutschen Nationalismus verherrlicht.

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