Vom 23.08.2020 bis 30.08.2020 ist wieder die Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen. Letztes Jahr hatten wir angekündigt, weiter am Thema Gefangenen-Solidarität dran zu bleiben. Siehe den Bericht unserer Wanderung.
Dieses Jahr sind wir zwar nicht als ASy Koblenz in Erscheinung getreten, aber engagierte Genoss*innen waren an einer Soli-Tattoo-Aktion beteiligt: Fünf Tätowierer*innen haben heute im In Memoriam eine ganze Palette an Motiven zum Tätowieren angeboten. Die Erlöse fließen eins zu eins ans Anarchist Black Cross Dresden.
Wenn du diesen Termin verpasst hast, dich aber trotzdem für anarchistische Gefangene engagieren willst, schreib doch mal wieder eine Postkarte oder einen Brief in den Knast. Falls du nicht weißt, wem du schreiben sollst, stöbere doch mal auf den Seiten verschiedener Anarchist Black Cross-Gruppen oder sprich uns an. Bei uns kannst du auch hübsche Postkarten bekommen.
Denk daran, dass Post in den Knast immer einen Absender haben sollte. Auch hier können wir unterstützen, wenn du nicht deine eigene Adresse angeben willst. Wie gesagt: Sprich uns gerne an.
Als Anarchist*innen kämpfen wir darüber hinaus nicht nur für unsere gefangenen Genoss*innen, sondern für eine Welt ohne Knäste. Im Zuge der Black Lives Matter – Proteste (vor allem) in den USA wurde auch wieder breiter diskutiert, ob Polizei, Justiz und Gefängnis wirklich alternativlos sind. Wir sagen „Nein!“ und gehen sogar noch weiter:
Polizei und Knäste erhalten ein System aufrecht, in dem die einen auf Kosten der anderen Protife machen. Damit sind sie für weit mehr Gewalt verantwortlich, als sie angeblich verhindern. Höchste Zeit also sich zu überlegen, was unsere Communities wirklich sicher macht. Ohne Staat, ohne Polizei und ohne andere profitorientierte Schlägerbanden.
Mit unserer immer noch laufenden Spendenaktion für die antirassistische Gefangenengewerkschaft Oakland Abolition & Solidarity unterstützen wir den Kampf unserer Genoss*innen, die wie wir die Abschaffung der Knäste fordern und die eins begriffen haben: Es reicht nicht, nur die Symptome zu bekämpfen.
Das „Fehlverhalten“ der Polizei, der Rassismus, die Polizeigewalt, sind Teil des Systems und immer auch Manifestation der ökonomischen Machtverhältnisse. Die Reformierung der Polizei ist deshalb kaum realistisch. Ihre Abschaffung nur dann, wenn auch Alternativen zum Kapitalismus in Betracht gezogen werden.