Wir waren heute beim Verkehrswende-Aktionstag in der Koblenzer Altstadt mit einer „Do it Yourself“-Fahrradwerkstatt vertreten. Dort gab es die Möglichkeit, mit uns gemeinsam Fahrräder zu reparieren, uns kennenzulernen und natürlich Infomaterial und Aufkleber abzustauben.
Die Verkehrswende-Initiative in Koblenz veranstaltete heute bereits den dritten Verkehrswende-Aktionstag. Dazu wurde ein Teil der Straße „Am Alten Hospital“ heute zur autofreien Zone mit Infoständen, Redebeiträgen und thematischen Ständen wie unserer DIY-Fahrradwerkstatt. Auch eine Fahrrad-Demonstration durfte natürlich nicht fehlen.
Das Wetter blieb überwiegend trocken und die Stimmung war ausgelassen. Ohne Autos ist es eben doch entspannter und das leckere Gebäck an den umliegenden Ständen hat vielleicht auch dazu beigetragen. Es gab viele interessante Gespräche und auch einige andere interessante Stände. Aber das würde hier den Rahmen sprengen. Schaut lieber beim nächsten Mal einfach selbst vorbei.
Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten
Als Anarchosyndikalist:innen halten wir es für die richtige Herangehensweise, gesellschaftliche Veränderungen von unten zu erkämpfen. Die Zugeständnisse der Herrschenden sind meist mehr Schein als Sein und gehen oft auf Kosten der Lohnabhängigen.
Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten. Niemand will einen Klimakollaps. Und Städte, die von Autos nur so zugestopft sind, gefallen doch wohl auch niemandem. Wenn aber der Sprit wieder teurer wird oder die Parkplätze ersatzlos gestrichen werden, wir als Lohnabhängige aber weiterhin auf ein Auto angewiesen sind, verändert das nichts, außer dass wir am Ende des Monats weniger Geld übrig haben.
Deshalb brauchen wir einen Nulltarif für den ÖPNV. Deshalb brauchen wir ein gut ausgebautes Netz aus Fahrradstraßen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Deshalb brauchen wir Druck von unten und dürfen uns nicht mit halbherzigen Mogelpackungen der Politik zufrieden geben. Genau deshalb unterstützen wir die Verkehrswende-Initiative in Koblenz. Weil es um Selbstorganisation von unten geht, um unser aller Lebensqualität ein kleines Stück zu verbessern.
Selbstorganisation und radikaler Wandel
Langfristig ist die Grundlage für eine nachhaltige Umwelt- und Verkehrspolitik ein radikaler Wandel der Verhältnisse. Im Kapitalismus, in dem Profite über allem anderen stehen, muss jeder Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit gegen starke Widerstände hart erkämpft werden.
Weder der aktuelle „Nachhaltigkeits-Trend“, noch das Greenwashing großer Firmen oder der klimafreundliche Anstrich mancher Parteien haben nennenswerte Änderungen gebracht. Es sind Menschen an der Basis, die auch genau jetzt gegen den Widerstand des Kapitals und gegen den Widerstand der Politik Fortschritte im Klimaschutz erkämpfen.
Deshalb setzen wir auf eine grundlegende Umwälzung der Verhältnisse durch die Selbstorganisation aller Lohnabhängigen.
Siehe auch unseren Text zum Klimawandel von 2019.