Vom Siegerland bis zur Mittelmosel – gemeinsam sind wir stark

Unser Syndikat beschränkt sich nicht nur auf den Koblenzer Raum, sondern bietet aufgrund seiner geographischen Lage auch weiter entfernt wohnenden Genoss*innen ein gewerkschaftliches Zuhause. Gestern hatte unsere Stadtsektion in Siegen zu einem Treffen zum Kennenlernen, Vernetzen und Austausch eingeladen. (Dazu gehörte natürlich eine Wanderung bei bestem Siegerländer Wetter, auf der die Genoss*innen von außerhalb etwas über Siegens Geschichte und Landschaft erfahren konnten.) Der Einladung der Siegener Genoss*innen waren Menschen aus Koblenz und von der Mittelmosel gefolgt.

Gemeinsam verbrachten wir einen wunderschönen Tag und konnten uns gegenseitig viele Impulse für unsere Arbeit als Gewerkschafter*innen geben.

Zusammen gegen die systematische Vereinzelung

Vergangenen Sonntag waren Aktive des Allgemeinen Syndikat Koblenz (FAU) zusammen mit ‚Die Plattform‘ (Trier) und weiteren Anarchist*innen aus Saarbrücken auf einer Wanderung um Cochem an der Mosel unterwegs. Wir tauschten uns über die jeweils aktuelle Lage in den verschiedenen Städten aus und nutzten die 16 gelaufenen Kilometer um unsere bestehende Vernetzung weiter auszubauen.

Dieser Ausflug reiht sich in eine ganze Reihe von aktuell laufenden Aktivitäten ein, welche den Ansatz einer kollektiven und emanzipatorischer Freizeitkultur verfolgen.

 

Die meisten von uns gehen einer Lohnarbeit nach, welche einen Großteil unserer Lebenszeit ausmacht. Manche von uns haben dazu noch Kinder, anderweitige familiäre Verpflichtungen, oder Probleme wie Krankheiten, die auch eine Menge Zeit und Kraft kosten – zudem hat sich das individualisierte Wohnen in unserer Gesellschaft weitgehend durchgesetzt, unabhängig davon ob sich diese Situation nun auf eine eigene Wohnung oder eine ökonomische Zweck-Wohngemeinschaft bezieht. Die aktive Freizeitgestaltung und die daher mit eingehenden sozialen Kontakte bleiben leider oftmals auf der Strecke. Wir wollen dieser systematischen Vereinzelung in dieser egoistischen Gesellschaft entgegenwirken und ein gemeinsames Freizeitangebot für uns und unser Umfeld auf die Beine stellen. Wir wollen miteinander – auch außerhalb von Arbeitskämpfen und politischen Aktionen – in Kontakt treten, uns näher kommen und ernsthafte Freundschaften aufbauen. Wir wollen nicht länger alleine sein und im Alter komplett vereinsamen.

Vieles unserer Aktivitäten finden im internen Rahmen unseres Syndikats statt, was natürlich in keiner Weise einen Ausschluss von Interessierten bedeutet. Viel mehr kann auch das als Anreiz gesehen werden sich mit uns zu organisieren um zusammen für das gute Leben zu kämpfen – egal ob auf der Lohnarbeit oder danach.

Gerne laden wir aber auch öffentlich immer wieder zu Veranstaltungen und Ausflügen ein. So zum Beispiel haben wir zwei weitere Ausflüge für den Monat Oktober geplant:

  • Am 03. Oktober bieten wir euch ein spannendes Wanderseminar zur Geschichte des Anarchismus und Syndikalismus in der Gewerkschaftsbewegung bis 1939 in Deutschland an. (mehr Infos hier)
  • Am 25. Oktober werden wir eine weitere Wanderung zum Kennenlernen durchführen. Dazu seid ihr natürlich herzlich eingeladen. (mehr Infos hier)

Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen

Vom 23.08.2020 bis 30.08.2020 ist wieder die Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen. Letztes Jahr hatten wir angekündigt, weiter am Thema Gefangenen-Solidarität dran zu bleiben. Siehe den Bericht unserer Wanderung.

Dieses Jahr sind wir zwar nicht als ASy Koblenz  in Erscheinung getreten, aber engagierte Genoss*innen waren an einer Soli-Tattoo-Aktion beteiligt: Fünf Tätowierer*innen haben heute im In Memoriam eine ganze Palette an Motiven zum Tätowieren angeboten. Die Erlöse fließen eins zu eins ans Anarchist Black Cross Dresden.


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Ausflug am 12.07.2020 zum Niederwalddenkmal

Wenn vom Sozialismus gesprochen wird, dann geht es meist um materielle Angelegenheiten, um Lohn oder Produktionsmittel, wie Maschinen, Werkzeuge, Land, die wir vergesellschaften, also von einem privaten in ein gemeinschaftliches Gut umwandeln wollen. Doch wie sieht es mit dem sogenannten „kulturellen Erbe“ aus, mit den großen Kunstschätzen und Monumenten aus der Vergangenheit? Können wir als Arbeiter:innen sie uns aneignen wie einen Traktor? Oder müssen wir den ganzen alten Kram loswerden, wie die Denkmäler von Sklavenhändlern und Südstaatensoldaten, die aktuell etwa in den USA vom Sockel geholt werden, weil dieses Erbe für nichts anderes als für Herrschaft und Ausbeutung steht?

Für eine Basisgewerkschaft, die im Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal angesiedelt ist, einem traditionell gegen Frankreich gerichteten Erinnerungsort des deutschen Nationalismus, scheinen diese Fragen besonders wichtig zu sein. Aus dieser Problemlage heraus haben wir beschlossen, uns kritisch mit dem uns umgebenden Kulturerbe zu befassen und Möglichkeiten zu erkunden, wie man mit ihm umgehen kann. Am Sonntag, den 12. Juli erfolgte unsere erste Intervention: Die Sprengung des Niederwalddenkmals bei Rüdesheim, eines antifranzösischen Denkmals, dass den preußischen Sieg über Frankreich, Militarismus und den deutschen Nationalismus verherrlicht.

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Solidaritätskampagne für antirassistische Gefangenengewerkschaften!

Im Zuge der antirassistischen Massenproteste der letzten Monate unterstützen wir die aus der IWW hervorgegangene Gefangengenwerkschaft Oakland Abolition & Solidarity in den USA mit einer Spendenkampagne.

Die Spenden gehen über unser Syndikatskonto:

Allgemeines Syndikat Koblenz
IBAN: DE53 5776 1591 2900 0581 00

BIC: GENODED1BNA
Verwendungszweck: BLM

Weitere Informationen auf deutsch: koblenz.fau.org/blm-soli

Weitere Informationen auf englisch: koblenz.fau.org/en-blm-soli

Echte Treffen im Freien und interne Weiterbildung

Am Sonntag trafen wir uns erstmals wieder in echt zu unserer monatlichen Vollversammlung. In den letzten Monaten waren wir corona-bedingt auf online-Treffen ausgewichen. Es hat gut getan uns endlich wieder sehen zu können.

Anschließend an die Vollversammlung gab es einen kleinen Workshop zu historischen Kämpfen gegen Sklaverei und Rassismus. Damit starteten wir eine seit längerem geplante Reihe zur internen Weiterbildung.

Auch unseren „Kneipenabend“ werden wir kommenden Freitag wieder nicht-virtuell stattfinden lassen, allerdings ebenfalls unter freiem Himmel. Wir treffen uns an den Rheinwiesen am Oberwerth. Für Details einfach nachfragen.

ASSi auf der Demo gegen Rassismus in Siegen

Am Freitag gab es in Siegen eine Demonstration gegen Rassismus. Auch Genoss*innen der FAU beteiligten sich und zeigten sich solidarisch mit den aktuellen antirassistischen Kämpfen in den USA. Denn Rassismus ist nicht nur in den USA ein Problem und mordende Polizist*innen sind nur die Spitze des Eisbergs.

In Siegen formiert sich aktuell das ASSi (Allgemeines Syndikat Siegen). Aktuell noch angegliedert an das Allgemeine Syndikat Koblenz, steht das mittelfristige Ziel bereits fest: Ein eigenständiges FAU-Syndikat in Siegen.

Arbeitskampf bei Spargel Ritter

Wir waren heute in Bonn um die Arbeiter*innen von Spargel Ritter zu unterstützen, die sich gerade gemeinsam mit der FAU Bonn im Arbeitskampf befinden.

Hauptstreitpunkt sind ausstehende Löhne. Die Arbeiter*innen hatten am Freitag, den 15.5. die Arbeit niedergelegt. Durch den kollektiven Druck konnte bereits die Auszahlung eines Teils der Löhne erreicht werden. Jetzt heißt es nicht nachlassen und solidarisch bleiben.

Die FAU hat außerdem eine Spendenkampagne gestartet, um die Kosten unter anderem für juristischen Beistand abzufedern.

Links:
Website der FAU Bonn
Twitter-Seite der FAU Bonn
Artikel auf fau.org
Spendenaufruf der FAU

ASy Koblenz am 1.Mai 2020

Der erste Mai ist für uns kein Feier-, sondern ein Kampftag!

Historisch ist er aus dem Kampf anarchistischer Arbeiterinnen und Arbeiter für den 8-Stunden-Tag entstanden. Als bei einer entsprechenden Demonstration in Chicago ein Anschlag verübt wurde, nahmen die Autoritäten die Organisatoren der Veranstaltung fest und verurteilte die Mehrheit von ihnen zum Tode. Nicht, weil man ihnen eine Beteiligung nachweisen konnte, sondern weil man sie allein aufgrund ihrer Gesinnung für schuldig erklärte. Diese willkürlichen Justizmorde machten die Opfer zu Symbolfiguren für den Kampf der Arbeiterschaft.

Heute gedenken wir den ArbeiterInnen, denen wir diesen Kampftag wie auch den 8-Stunden-Tag verdanken. Doch wir können dieses Jahr nicht wie sie auf die Straßen gehen – stattdessen haben wir im Verlauf des Tages Statements unserer GenossInnen von heute und damals auf Twitter und Instagram veröffentlicht.

Hier noch einmal die Bilder aus der Gegenwart. Ein besonderer Gruß geht dabei nach Siegen, wo zurzeit Mitglieder des ASy Koblenz ein eigenes Siegener Syndikat aufbauen. Denn auch sie haben sich an unserer Fotoaktion beteiligt und man wird sicher in nächster Zeit noch einiges von ihnen hören.