Der erste Mai ist für uns kein Feier-, sondern ein Kampftag!
Historisch ist er aus dem Kampf anarchistischer Arbeiterinnen und Arbeiter für den 8-Stunden-Tag entstanden. Als bei einer entsprechenden Demonstration in Chicago ein Anschlag verübt wurde, nahmen die Autoritäten die Organisatoren der Veranstaltung fest und verurteilte die Mehrheit von ihnen zum Tode. Nicht, weil man ihnen eine Beteiligung nachweisen konnte, sondern weil man sie allein aufgrund ihrer Gesinnung für schuldig erklärte. Diese willkürlichen Justizmorde machten die Opfer zu Symbolfiguren für den Kampf der Arbeiterschaft.
Heute gedenken wir den ArbeiterInnen, denen wir diesen Kampftag wie auch den 8-Stunden-Tag verdanken. Doch wir können dieses Jahr nicht wie sie auf die Straßen gehen – stattdessen haben wir im Verlauf des Tages Statements unserer GenossInnen von heute und damals auf Twitter und Instagram veröffentlicht.
Hier noch einmal die Bilder aus der Gegenwart. Ein besonderer Gruß geht dabei nach Siegen, wo zurzeit Mitglieder des ASy Koblenz ein eigenes Siegener Syndikat aufbauen. Denn auch sie haben sich an unserer Fotoaktion beteiligt und man wird sicher in nächster Zeit noch einiges von ihnen hören.

Die CNT Valencia, mit der wir über die Internationale Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) assoziiert sind, bestreikt seit Februar die Fabrik von Productos Florida SA in Almassora. Die Streikkasse, auf die die streikenden Arbeiter*innen angewiesen sind, leert sich beständig. Deshalb ruft die CNT Valencia jetzt zu Spenden auf.










Für viele heißt Gewerkschaft nur Tarifverträge, manchmal Streik und Bratwurst am 1. Mai – für uns heißt Gewerkschaft jedoch mehr als das. Im Januar etwa halfen wir gemeinsam mit einem Freund unserer Gruppe einem unserer Mitglieder beim Renovieren. Wir verlegten Laminat und entsorgten Sperrmüll und alte Elektronik. Im Februar wiederum unterstützten Aktive und Freunde unserer Gruppe eine Familie einer alleinerziehenden Person mit geringem Einkommen beim Umzug. Diese hatte wegen bedrängter Verhältnisse schon länger versucht, umzuziehen. Nach einiger Zeit ergab sich eine Gelegenheit, jedoch musste zunächst auf die Entscheidung des Amtes gewartet werden. Als diese Entscheidung dann endlich fiel, musste alles auf einmal sehr schnell gehen, woran der Umzug fast gescheitert wäre – wenn nicht die Helfenden gewesen wären. Hier könnte die Meldung zu Ende sein, doch die Frage steht im Raum, warum GewerkschafterInnen überhaupt so etwas tun? Tatsächlich bedeutet all dies für uns mehr als Freundschaftsdienste oder Nachbarschaftshilfe. Das was wir „Gegenseitige Hilfe“ nennen ist für uns vielmehr eine Form von Politik, die wir organisiert betreiben.
In den letzten Monaten war das noch junge Allgemeine Syndikat Koblenz erstmals in der Koblenzer Gastronomie tätig: Eines unserer Mitglieder war in einem Koblenzer Gastronomiebetrieb als Haustechniker beschäftigt. Nachdem es bereits zuvor Streit um offene Gehaltszahlungen gegeben hatte, wurde das Arbeitsverhältnis schließlich im August beendet.




