[Bilder] – Mahnwache: Unsere Gesundheit darf keine Ware sein

Gestern führte das Allgemeine Syndikat Koblenz die angekündigte Mahnwache unter dem Motto: ‚Unsere Gesundheit darf keine Ware sein! Klassenkampf statt Querdenken‘ durch. Wir möchten uns an der Stelle nochmal für einige gute Unterhaltungen und auch die ein oder andere kontroverse Diskussion bedanken.

Unseren Aufruf, welcher auch als Flugblatt verteilt wurde könnt ihr hier nachlesen.

Ebenso gehen Grüße und Dank an alle Menschen die gestern in Koblenz wieder auf der Straße waren und sich klar und deutlich gegen Nazis, Reichsbürger und Antisemiten positionierten!

Unsere Gesundheit ist keine Ware! Klassenkampf statt Querdenken

Einladung zur Mahnwache, Samstag 22. Januar ab 13:00 Uhr, Südallee Ecke Johannes-Müller-Straße

Liebe Freund*innen,
wir sind inzwischen im dritten Jahr der Pandemie angelangt. In der vergangenen Zeit wurde auch in diesem Kontext klar, dass uns weder ein ’starker Staat‘ noch der angeblich ‚alles regelnde Markt‘ aus der Pandemie helfen können. Notwendige Maßnahmen, die ganz offensichtlich vor uns liegen, werden in keinster Weise angegangen oder unter Vorwänden weiter vor sich hergeschoben. Unser Gesundheitssystem müsste inzwischen um einiges besser dastehen als zuvor – doch die hier notwendigen Maßnahmen wie z.B. endlich bessere Arbeitsbedingungen für unser Pflegepersonal oder die Freigabe der Impfstoffpatente, bleiben weiter unerfüllte Forderungen. Auch, dass unsere Gesundheit weiter nicht als Allgemeingut, sondern als Ware gehandelt wird, ist gerade in der Pandemie verstörender als sowieso schon. Anstatt also an der Rücknahme von Privatisierungen zu arbeiten, wird unser Gesundheitssystem Stück für Stück demontiert – wie auch die Entwicklung zur weiteren Privatisierung des Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein in unserer Region aufzeigt.

Anstelle in eine notwendige Aufrüstung in den Bereichen Pflege und Gesundheit zu investieren, gibt es seit geraumer Zeit massive und weitreichende Eingriffe in das Privatleben der Menschen, – von einem wirklichen Herunterfahren der Wirtschaft, um das Infektionsrisiko zu minimieren ist keine Rede.
Während Großkonzerne wie amazon oder Pfizer ihren Umsatz in der Pandemie so stark wie noch nie steigern, sind gerade Geringverdienende die größten Leidtragenden der Corona-Maßnahmen – meist ohne eine ausreichende soziale Absicherung.
Auch die soziale und ökonomische Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihres Impfstatus, wie die aktuellen Kontaktregelungen oder die Lohnfortzahlung im Quarantänefall seit November 2021 sind nicht hinnehmbar.
Auch von einem – früher selbstverständlichen – Datenschutz kann längst keine Rede mehr sein. Das zentralisierte Speichern von Daten (wie z.B. in der Luca-App) ist eine gefährliche Grundlage für weitreichende Überwachung und weiteren Missbrauch staatlicher Behörden. Ebenso ist die ständige Kontrolle von Impfstatus und Personalien, an den verschiedensten Orten nicht nur unangenehm, sondern ein deutlicher Angriff auf unsere Bewegungsfreiheit.

Die genannten Punkte sind nur einige wenige einer ganzen Reihe von Missständen, die sich durch das Virus und die ihm entgegengesetzten autoritären Maßnahmen weiter verschlechtert haben. Die daraus resultierende Unzufriedenheit ist verständlich und Proteste wohl mehr als berechtigt. Dass die zahlreichen ‚Spaziergänge‘ keine Anknüpfungspunkte dafür sein können, müsste inzwischen jedem klar geworden sein. Rechtsradikale, Antisemiten und Reichsbürger tragen ihre menschenverachtende Gesinnung auf die Straßen ohne, dass es von den Mitlaufenden zu sichtbarem Widerspruch kommt.

Um das aktuelle Geschehen aufzugreifen rufen wir am Samstag, den 22.01. ab 13:00 Uhr zu einer Mahnwache an der Ecke Südallee/Johannes-Müller-Straße auf.

Ausbeutung und Gegenwehr im Minijob

Im Minijob-Bereich herrschen oftmals sehr prekäre Arbeitsbedingungen. Selbst gesetzliche Mindeststandards wie das Mindestlohngesetz werden regelmäßig noch unterlaufen. Oftmals kennen Betroffene ihre Rechte nicht und wissen auch nicht, wie sie Forderungen durchsetzen können. Sowohl in der FAU allgemein als auch im Allgemeinen Syndikat Koblenz sind Themen wie Minijob und prekäre Beschäftigungsverhältnisse immer wieder aktuell. Ein aktuelles Beispiel ist der Kampf der FAU Leipzig um bessere Arbeitsbedingungen bei Domino’s Pizza: MDR-Beitrag auf YouTube

Als Basisgewerkschaft unterstützen wir uns gegenseitig beim Durchsetzen unserer Forderungen und geben unsere Erfahrungen und unser Wissen gerne weiter. Bist du selbst aktuell prekär beschäftigt? Sind deine Arbeitsbedingungen zwar nicht prekär, aber es gibt trotzdem Dinge, die verbessert werden können? Oder möchtest du dich ganz allgemein gerne am Aufbau einer kämpferischen Basisgewerkschaft in Koblenz beteiligen, zum Beispiel mit einer Mitgliedschaft, dem Verteilen von Flyern oder der Unterstützung bei konkreten Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz?

Dann schreib uns und lass uns gerne mal zu einem unverbindlichen Kennenlernen treffen. fauko-kontakt@fau.org

You’ll never walk alone! Kämpfe verbinden! Versammlungsgesetz verhindern!

Am Samstag in aller Frühe starteten wir mit dem Zug nach Köln, zur Demonstration gegen die Verschärfung des Versammlungsgesetzes in NRW. Dorthin wurde von einem großen Bündnis aus verschiedensten Parteien, Gewerkschaften und politischen Gruppen mobilisiert. Mehrere tausend Menschen fanden sich am Startpunkt ein. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim feministischen Block ging es wie geplant zu den Genoss:innen von NIKA. Wir wurden mit einem Polizeispalier auf der gesamten Demoroute begleitet, wodurch die Spannung immer gegenwärtig war.

Die Polizei griff zweimal unterschiedliche Blöcke wegen Lapalien an, worauf die Demo solidarisch reagierte und sie unterstützte. Viel Polizei konzentrierte sich um die Wache, wo die Menschen ihrem Ärger lautstark und mit Pyrotechnik Luft machten.

Auf einer großen Grünfläche, dem Bürgerpark in Kalk endete die Demonstration mit ein paar Redebeiträgen die den neuen Gesetzesentwurf genauer erklärten und was das für uns alle bedeutet.

Mehr Infos:
https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/hintergrund/

Solidarität mit dem Gorillas Workers Collective

Prekäre Arbeitsbedingungen bei Kurierdiensten sind in den letzten Jahren immer wieder ein Thema, auch innerhalb der FAU. Es gibt zum Beispiel die Deliverunion der FAU Berlin und die Deliverunion der FAU Leipzig, in denen sich vorwiegend Riders bei Deliveroo, Foodora und Cycle Logistics organisiert haben. Aktuell macht vor allem die Betriebsgruppe Dominoeffekt der FAU Leipzig von sich reden, indem sie immer wieder erfolgreich gegen die miesen Arbeitsbedingungen von Domino’s-Fahrer:innen vorgeht.

Auch bei Gorillas gibt es mit dem Gorillas Workers Collective Ansätze, sich als Arbeiter:innen an der Basis selbst zu organisieren. Das freut uns natürlich und auch innerhalb der FAU gab es immer wieder Unterstützung und Solidaritätsaktionen für das Gorillas Workers Collective. Dort ist jetzt die Kacke am dampfen: Auf Arbeitsniederlegungen der Riders reagierte Gorillas mit Massenentlassungen. Die Taz spricht von 350 entlassenen Fahrer:innen: Entlassungen bei Gorillas – mehr kämpferische Gewerkschaften

Auch wir als Allgemeines Syndikat Koblenz wollen dem Gorillas Workers Collective und allen kämpfenden Arbeiter:innen bei Gorillas einen solidarischen Gruß schicken und unsere Reichweite nutzen um Aufmerksamkeit für diesen Fall zu generieren. Nicht zuletzt wollen wir dazu aufrufen, die kämpfenden Arbeiter:innen auch finanziell zu unterstützen. Denn ein Arbeitskampf kostet Geld, gerade wenn er mit solch harten Bandagen gekämpft wird.

Die Spendenseite des Gorillas Workers Collective:
https://app.elinor.network/donate/?groupid=998840a7-d9a5-11eb-9c6a-fecbfd94ebdf&options=30,50,70,100,200,500,1000&default_amount=15

Mehr Infos unter:
https://www.fau.org/artikel/was-geht-ab-bei-gorillas
https://www.twitter.com/GorillasWorkers/

 

DIY-Fahrradwerkstatt auf dem Verkehrswende-Aktionstag

Wir waren heute beim Verkehrswende-Aktionstag in der Koblenzer Altstadt mit einer „Do it Yourself“-Fahrradwerkstatt vertreten. Dort gab es die Möglichkeit, mit uns gemeinsam Fahrräder zu reparieren, uns kennenzulernen und natürlich Infomaterial und Aufkleber abzustauben.

Die Verkehrswende-Initiative in Koblenz veranstaltete heute bereits den dritten Verkehrswende-Aktionstag. Dazu wurde ein Teil der Straße „Am Alten Hospital“ heute zur autofreien Zone mit Infoständen, Redebeiträgen und thematischen Ständen wie unserer DIY-Fahrradwerkstatt. Auch eine Fahrrad-Demonstration durfte natürlich nicht fehlen.

Das Wetter blieb überwiegend trocken und die Stimmung war ausgelassen. Ohne Autos ist es eben doch entspannter und das leckere Gebäck an den umliegenden Ständen hat vielleicht auch dazu beigetragen. Es gab viele interessante Gespräche und auch einige andere interessante Stände. Aber das würde hier den Rahmen sprengen. Schaut lieber beim nächsten Mal einfach selbst vorbei.

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Schreibwerkstatt für Gefangene

Es ist wieder Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen. Deshalb haben wir gestern im Garten Herlet Briefe und Postkarten an Gefangene in den Knast geschickt. Organisiert haben wir diese Schreibwerkstatt gemeinsam mit der Antirepressionsplattform Koblenz.

Ein Großteil unserer Arbeit in der Gewerkschaft bleibt von außen unsichtbar: Wir unterstützen uns als Lohnabhängige gegenseitig in unseren alltäglichen Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz und in anderen Lebensbereichen. Wir streiten mit Chef:innen, bilden uns weiter, tauschen uns aus, helfen uns gegenseitig im Alltag, wandern zusammen, spielen Schach und beteiligen uns auch immer wieder gemeinsam an den sozialen Kämpfen in unserer Stadt.

Was uns dabei verbindet, ist der Kampf für eine Gesellschaft, die sich nicht an Profitinteressen orientiert, sondern an den Bedürfnissen der Menschen. Dieser Kampf verbindet uns auch mit Genoss:innen auf der ganzen Welt. Aber während wir gestern einen angenehmen Spätnachmittag im Garten Herlet verbracht haben, sitzen andere für ihren Einsatz hinter Gittern.

Darauf wollen wir immer wieder aufmerksam machen und uns solidarisch mit den Gefangenen zeigen. Mal symbolisch wie auf unserer Wanderung vor zwei Jahren. Mal praktisch wie letztes Jahr mit einer großen Tattoo-Aktion mit Geldspende ans Anarchist Black Cross Dresden. Neben dem eigentlichen Schreiben haben dieses Jahr Genoss:innen im Vorfeld Postkarten mit wunderschönen Motiven selbst gestaltet und hergestellt.


 
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Erfolgreiche Lohneintreibung in Neuwied und weitere Aktivitäten

Einem Genossen, der in einem Handwerksbetrieb in Neuwied in Probezeit arbeitete, flatterte unlängst ein Brief in den Postkasten: Der Chef erklärte, er sei mit seinem Mitarbeiter unzufrieden und würde ihm gerne – rückwirkend − den Lohn kürzen. Als sich unser Mitglied nicht auf dieses eigentümliche Manöver einließ, wurde ihm gekündigt und er augenblicklich bis Ende der Kündigungsfrist freigestellt. Zusätzlich wollte der Chef offenbar den Lohn, der unserem Mitglied inklusive für den Zeitraum der Freistellung zustand, ebenfalls gerne einkassieren. Jedenfalls blieb die Zahlung aus. Höfliche aber bestimmte Mails und Anrufe durch einen Genossen der FAU Koblenz konnten ihn schließlich davon überzeugen, das Gehalt doch noch zu überweisen. Für das anteilige Gehalt der Freistellung galt das leider nicht und so musste erst ein Gütetermin beim Arbeitsgericht her. Sobald der stand, wurde das Geld auf einmal doch überwiesen. Fazit: Lohnraub muss man nicht hinnehmen und Solidarität hilft.

Was wir u.a. sonst noch so getan haben:

  • Wir wandern wieder, u. a. am 1. Mai gemeinsam mit unseren FreundInnen der Plattform Trier.
  • Für das Projekt einer Getränkekooperative wurden Rosenpflanzen eingepflanzt, deren Früchte verarbeitet werden sollen.
  • Wir haben uns an verschiedenen Demonstrationen beteiligt, u. a. an einer antifaschistischen Mobilisierung in Siegen und beim 1. Mai in Dortmund.

Wanderung am 1. Mai! Zusammen mit ‚Die Plattform (Trier)‘

Rosenpflanzen unter die Erde bringen! Für eine geplante Getränkekooperative.

FAUista wird zu Geldstrafe wegen Beleidigung verklagt – wir stellen uns hinter unser Mitglied

Eines unserer Mitglieder hat in einer Auseinandersetzung mit einem Koblenzer Einwohner eine Positionierung gegen Rechts gefordert, woraus sich ein Streit entwickelte, und wurde anschließend wegen Beleidigung verklagt. Wir finden: Unsere Mitglieder sollen sich jederzeit antifaschistisch äußern und Personen konfrontieren können, die sich nicht von Rechten distanzieren wollen. Deshalb stellen wir uns hinter unser Mitglied und übernehmen einen Teil der Strafe.